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voice@dshs-koeln.de | @Voicessport

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Einführung

Das VOICE-Projekt wird von der EU im Rahmen des Programms Erasmus+ gefördert und setzt sich zum Ziel, den Betroffenen von sexualisierter Gewalt im Sport eine Stimme zu geben. Wissenschaft und Sportorganisationen haben die Stimmen von Betroffenen zu lange ignoriert. Nun sollen die Berichte von Betroffenen gehört und aufgearbeitet werden. Dafür werden in allen acht beteiligten europäischen Ländern Interviewstudien mit Personen durchgeführt, die sexualisierte Gewalt im Kontext des Sports erlebt haben. Im Anschluss werden organisierte Dialogforen der Betroffenen durchgeführt. Dazu arbeiten Universitätspartner, nationale Sportverbände und unabhängige Opferschutzorganisationen in jedem beteiligten europäischen Land zusammen. Das finale Ziel des zweieinhalbjährigen Projektes ist die Entwicklung von Empfehlungen und Informationsmaterialien, die europaweit zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Sport genutzt werden können.

Für die Gesamtleitung des Projektes sind Dr. Bettina Rulofs und Gitta Axmann vom Institut für Soziologie und Genderforschung an der Deutschen Sporthochschule zuständig.
In Österreich betreuen Dr. Rosa Diketmüller und Ursula Rumpler, Bakk., vom Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport der Universität Wien das Projekt.
Das Gesamtprojekt wird eng begleitet durch eine Steuerungsgruppe bestehend aus Wissenschaftler/innen und Opferschützer/innen. Mitglied dieser Steuerungsgruppe ist auch die frühere Olympiateilnehmerin, Gloria Viseras, die vor einigen Jahren öffentlich machte, dass sie als Kind jahrelang von ihrem Trainer sexuell missbraucht wurde.

Zielsetzung

Das übergeordnete Ziel von VOICE ist es, die Prävention von sexualisierter Gewalt im Sport voranzubringen und die Europäische Sportgemeinschaft in ihrer Integrität zu stärken.

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Die Ziele im Einzelnen sind:

  • Ein Verständnis über die Hintergründe, Formen und die Auswirkungen sexualisierter Gewalt im Sport zu entwickeln;
  • Die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt innerhalb der europäischen Sportgemeinschaft zu fördern;
  • Präventive Maßnahmen zu entwickeln

Das Projekt basiert darauf, die Erfahrungen und Erkenntnisse von Betroffenen sexualisierter Gewalt im Sport ernst zu nehmen und in die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen einfließen zu lassen. Das so entstehende Wissen erscheint besonders wertvoll für die Bewusstseinsbildung und die Prävention sexualisierter Gewalt im Sport.

Aufbau und zentrale Maßnahmen

Der VOICE – Projekt startete im Januar 2016 und wird im Juni fertig 2018. Es wird über sechs Arbeitspakete geliefert:

  • WP2_Durchführung einer Interviewstudie mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt im Sport und Erhebung des aktuellen Status Quo zur Prävention sexualisierter Gewalt in acht Europäischen Ländern
  • WP3_Ausrichtung von nationalen/regionalen „Hearings“ oder Dialogforen in den acht Europäischen Ländern unter Beteiligung von Betroffenen, Opferschutzorganisationen und Funktionsträger/innen des Sports
  • WP4_Durchführung eines Europäischen Workshops, um:
    • Netzwerke zu initiieren und auszubauen
    • Bewährte Methoden zur Prävention und praktische Erfahrungen auszutauschen
    • Konzepte für Kampagnen und Bildungsmaßnahmen zur Prävention von sexualisierter Gewalt im Europäischen Sport zu entwickeln
  • WP5_Erstellung von auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden Lehrmaterialien zur Prävention sexualisierter Gewalt im und durch Sport

Gloria Viseras

Mein Name ist Gloria Viseras. Ich bin 51 Jahre alt und Mutter von drei Kindern. Ich war nationale Meisterin im Turnen und eine von nur neun Frauen, die Spanien 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau vertreten haben. Leider wurde ich im Alter zwischen 12 und 15 Jahren auch Opfer sexualisierter Gewalt.

Lange Zeit war ich nicht in der Lage, darüber auch nur zu sprechen. Erst als ich 30 Jahre später mit ehemaligen Kolleginnen zusammentraf, änderte sich das. Darüber zu sprechen, hat mir geholfen, den Missbrauch zu verarbeiten und meinem Leben eine Perspektive zu geben. Erst durch den offenen Umgang mit den Geschehnissen von damals war es mir möglich, mit mir ins Reine zu kommen. Ich habe begriffen, dass es nicht meine Schuld war und bereute, dieses Vergehen nicht schon früher öffentlich gemacht zu haben.

Heute helfe ich anderen Sportlerinnen und Sportlern, um die Folgen sexualisierter Gewalt besser verarbeiten zu können und setze mich für einen fairen und sicheren Sport ein.

Karen Leach

Mein Name ist Karen Leach. Im Alter von 10 bis 17 Jahren nahm ich an nationalen und internationalen Wettbewerben teil. Für Irland schwimmen zu dürfen, war mein Traum. Ich liebte das Schwimmen, meinen Sport und nichts anderes hat mich in dieser Zeit interessiert. Für die Erfüllung meines Traumes habe ich einen hohen Preis gezahlt.

Mein irischer Trainer missbrauchte mich mental, körperlich, emotional und sexuell. Er hatte meine Kindheit und die vielen Jahre danach zerstört. Mein Leben wurde zur Hölle aufgrund dessen, was er mir angetan hatte. Was damals im irischen Schwimmsport passierte, soll nie wieder passieren – jede und jeder soll die Wahrheit wissen und sich dafür einsetzen, Kinder im Sport zu schützen.

Ich weiß, wie es ist, wenn nichts mehr geht: traurig, einsam, angsteinflößender Ort, zu ängstlich, um es irgendjemanden zu erzählen.
Meine Botschaft an dich ist:
Bitte spreche darüber, nutze deine Stimme, erzähle es jemanden und beginne deinen Weg zu deinem inneren Frieden, suche dir Hilfe!

Heute kann ich sagen, dass ich eine Überlebende von sexualisierter Gewalt in der Kindheit bin. Und das kannst du auch sein.

Deine Stimme, Dein Leben, Deine Wahrheit!

(English)

Ralf Zitzmann

“It makes sense to speak about, what has happened.”

Ralf Zitzmann experienced sexual violence in his younger days. His football coach was the perpetrator. Ralf describes his story publicly in the project ‘unbreakable’. His coach silenced him with the words: “Ralf, we understand each other. Don’t we?”. Ralf describes feelings of helplessness. He didn’t know who to address about his experience. He is able to talk 30 years later about his experiences. Ralf Zitzmann feels it is important to speak out in an attempt to prevent future sexual abuse.

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